...so, nun ist ein Tag vergangen und das ganze ist gesackt...ich bin nicht der Typ der Anderen Vorwürfe macht oder mit dem Finger in der Wunde rumbort um Fehler aufzuzeigen. Aber was gestern hier passiert ist...das geht gar nicht.
Freitag Abend habe ich mal ein bisschen Mathematik angewandt um auszurechnen, wie viel Beton da so hätte reingemusst. Unser Haus hat inklusive der Mauern knapp 146 m² im Grundriss. Bei einer 20 cm. dicken Betonplatte wären mindestens so um die 29 m³ Beton notwendig gewesen. Der Typ von der Betonpumpe meinte, in der Regel bleibt bis zu einem Kubikmeter in den Leitungen hängen, natürlicher Schwund sozusagen. Um auf Nummer sicher zu gehen wären also 30 Kubikmeter mindestens Notwendig. Auf Rückfrage an die Arbeiter wurden aber nur 27 m³ bestellt. Tja, das waren wohl die fehlenden 2 bis 3 Kubikmeter. Da hat sich mal einer wohl echt ordentlich verrechnet. Selbst wenn man für die Bewerungseisen noch mal einen halben Kubikmeter abgezogen hätte....es würde nicht reichen...
Zufällig habe ich in meinem Bekanntenkreis einen Maurermeister, der auch privat sein Haus selbst ausgebaut und angebaut hat. Wie der Zufall es so will, habe ich ihn heute getroffen. Er hat sich das angehört und war gleich der Meinung, das kann zum Problem werden. Die Bodenplatte wird nie so sein, als wenn sie aus einem Guss gegossen worden wär. Potentiell gibt es die Möglichkeit, dass sich Risse bilden und Feuchtigkeit hochkommt. Am Abend habe ich noch mal mit ihm telefoniert. Er war auf der Baustelle und hat sich das angesehen. Der Beton ist nun noch weiter ins Loch gelaufen, so dass die Bewerung auch an anderen Stellen zu wenig vom Beton bedeckt ist. Kann man sich ja gut vorstellen, dass die Hilfsverschalung, die da noch um das Loch gelegt worden ist, nicht viel hilft. Diese ist ja nur oberhalb der Bewerung, aber der Beton hat ja die Möglichkeit unterhalb der Bewerung da reinzufließen...So ist es wohl passiert und somit ist es eigentlich über Nacht noch schlimmer geworden. Auch fand er es komisch, dass der Bauleiter bei diesem wichtigen Termin nicht anwesend war. Er wäre verpflichtet gewesen die Bewerung abzunehmen und einige Qualitätskontrollen beim Beton zu machen. Ggf. hätte er auch nur einfach simpel mal nachrechnen können und gemerkt, hier fehlt doch Beton.
Tja, die gute Frage ist nun...was ist zu tun. Die Jungs, die am Freitag da waren, wollen am Montag wieder kommen und eigentlich wie geplant mit mauern beginnen. Der Plan am Freitag war, den Beton nachzugießen und hinten mit dem mauern der Wände anzufangen.
Ich habe heute Abend meinen Bausachverständigen angemailt mit der Bitte morgen, bzw. Montag früh auf der Baustelle zu erscheinen und das Ganze zu begutachten. Sollte er morgen oder Montag früh nicht können, so hat mein Bekannter mir angeboten mir zu helfen. Er würde sich das ansehen und mit seinem Vater, der zufällig Bauingenieur ist, dass ganze ausmessen und den Schaden abzuschätzen. Sehr wahrscheinlich werde ich am Montag einen Baustopp anordnen, bis der Schaden auch korrekt bewertet ist. Ein nachträgliches rumfrickeln kommt nicht in Frage, außer man kann mich und meinen Sachverständigen überzeugen...somit stehe ich zur Zeit auf den Standpunkt, dass hier die Abrissbagger kommen werden und die Bodenplatte abreißen und alles von Vorne beginnt...Am Montag werde ich Viebrockhaus anrufen und auffordern hier zu klären wie es weiter gehen soll. Ich werde außerdem verlangen, dass mein Bauleiter ausgetauscht wird. Sorry, ich habe das Vertrauen komplett verloren. Er war beim gießen der Platte nicht dabei, ich dachte schon, dass bei wichtigen Ereignissen er auch da ist. Ich weiß nicht ob er das hätte korrigieren können, aber letztendlich trägt er die Gesamtverantwortung.
Tja...so habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich habe hier mittlerweile 2 1/2 Jahre Planung in das Projekt reingesteckt und mich darauf gefreut, dass es endlich losgeht. Auch wenn es jetzt Verzögerungen gibt und der Termin nicht gehalten wird...ist mir egal...Wenn hier und jetzt gefrickelt wird, wer kann mir denn garantieren, dass in 10 oder 15 Jahren keine Spätschäden kommen. Feuchtigkeit, Statik oder wer weiß was. Außerdem ist da jetzt ein Makel den wir kennen und das Haus ist nicht mehr so, wie wir es erwartet haben...
Last, but not least...wir zahlen hier einen ordentlichen Preis für das Haus und erwarten 1A Qualität...sowohl in den Materialien, als auch in der Ausführung und Leitung. Und dies wurde von Viebrockhaus auch versprochen....hier muss ich leider sagen, hängt eine sehr dunkle Wolke über meinem (noch nicht) fertig gestellten Viebrockhaus. Es ist einfach schade, dass der Start so mieß ist.
Hallo Jan,
AntwortenLöschenoh mann! Das ist ja ein Drama ohne Gleichen!
Als ich anfing zu lesen, musste ich erst grinsen, weil bei uns auch Beton fehlte. Aber das Grinsen wich dann sehr schnell einer schieren Fassungslosigkeit. Im Gegensatz zu Euch hatten wir nämlich noch den Beton bekommen.
Bei Viebrockhaus gibt es ja verschiedene Franchise-Nehmer. Welchen habt Ihr denn?
Ich kann es noch immer nicht glauben... Einfachste Mathematik... *Kopfschüttel*
Ich drücke Euch die Daumen, dass sich alles zum Guten wendet.
Mitfühlende Grüße
Susi
Hallo Susi,
AntwortenLöschenja...unglaublich...Das Bauunternehmen ist in Wolfenbüttel, aber eigentlich kein Franchisenehmer, denke ich. Viebrockhaus GmbH Wolfenbüttel hört sich eher nach Tochterunternehmen an...Alles wird gut :-)
Jan